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System und Systemtheorie

Kulturgeschichtlich geht der Systembegriff bis in die Antike zurück und wurde von vielen Wissenschaftlern und Forschern übernommen und ausgearbeitet. Dabei wurde vor allem die Frage aufgeworfen, wie man lebende Organismen und deren Selbsterhaltung und -organisation verstehen kann. Auch der biologische Organismus wird als ein System aufgefasst, in dem die Teile in steter Wechselwirkung zueinander beschrieben werden. Wenngleich diese Überlegungen noch frei von dem Wunsch sind, eine Systemtheorie zu entwickeln, bilden sie den Nährboden für spätere Ansätze.
Für die Entwicklung der soziologischen Systemtheorie waren die Ansätze der Kybernetik und des Wirklichkeitskonstruktivismus bedeutsam. Niklas Luhmann, der als Begründer der Theorie sozialer Systeme gilt, beschreibt einige grundlegende Funktionen und Elemente, mit deren Hilfe Systeme sich selbst organisieren:

 

_ Autopoiesis, die Ausrichtung des Systems auf Selbsterhaltung.

_ Kommunikation, mittels derer innerhalb von Systemen operiert wird und durch deren Geschlossenheit sich das System gegen seine Umwelt abgrenzt.

_ Sinn als Möglichkeit, innerhalb des Systems Komplexität zu reduzieren und sich zu orientieren.

_ Anschlussfähigkeit. mit der die Kommunikation der Einzelnen durch einen bestimmten Code innerhalb eines Systems ermöglicht wird.

 

Die unterschiedlichen Funktionsmechanismen eines geschlossenen sozialen Systems werden in der Systemischen Beratung zur Beschreibung von Management- und Organisationsstrukturen genutzt. So eröffnet allein die Begegnung des Organisationssystems mit einem anderen, dem Beratersystem, mit seinen Wirklichkeitsperspektiven häufig schon eine neue Sichtweise, macht also einen „relevanten Unterschied“.