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Grundpositionen

In der Skripttheorie der Transaktionsanalyse werden 4 grundlegend unterschiedliche Haltungen von Menschen in ihrer Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer Beziehung zu anderen Menschen beschrieben:

 

1. Ich bin o.k. – Du bist o.k (ICH+/DU+)

In dieser konstruktiven und  integrierten Haltung sind Menschen anderen gegenüber aufgeschlossen und respektvoll. Sie fühlen sich weder über- noch unterlegen und gestehen sowohl sich als auch anderen zu, Fehler zu machen, ohne sich oder andere abzuwerten. Mit dieser Grundhaltung fällt Kommunikation und auch Konfliktlösung leichter.
 

2. Ich bin o.k. – Du bist nicht o.k. (ICH+/DU-)

Menschen mit dieser Grundposition wirken häufig abwertend und arrogant. Sie vermitteln den Eindruck, selbst alles am besten zu können und suchen in Konflikten die Schuld gerne beim anderen. Hinter dieser Inszenierung scheinbarer Überlegenheit liegt oft ein geringes Selbstwertgefühl, das es notwendig macht, sich selbst durch die Abwertung anderer aufzuwerten. Dadurch wird in der Kommunikation eine Dynamik ausgelöst, die auch andere in dieses Verhalten einlädt und der man sich schwer entziehen kann.

 

3. Ich bin nicht o.k. – Du bist o.k. (ICH-/DU+)

Diese Grundhaltung wirkt wie der Spiegel der 2. Position: In ihr erzeugen Menschen bei anderen das Gefühl, nicht kompetent und ständig überfordert zu sein. In Konflikten nehmen sie gerne alle Schuld auf sich und überbewerten die Fähigkeiten ihres Gegenübers. Wie in der 2. Position werden einzelne Fähigkeiten mit der Bewertung der Gesamtpersönlichkeit verknüpft. Hierdurch entsteht in der Kommunikation mit anderen, eine Dynamik der Verantwortungsdelegation: „Du kannst das doch viel besser als ich!“

 

4. Ich bin nicht o.k. – Du bist nicht o.k. (ICH-/DU-)

Menschen mit dieser inneren Einstellung strahlen oft eine tiefe Skepsis und Problemorientierung gegenüber allem, das Ihnen begegnet aus. Diese kommt häufig im Gewand der Ironie oder des Zynismus daher. Die innere Überzeugung ,im Leben nichts ausrichten zu können, wird begleitet von dem Wunsch auch anderen zu zeigen, dass sie nicht besser sind und nicht mehr taugen. Im Kontakt mit ihnen entsteht oft eine Atmosphäre tiefer Sinnlosigkeit und Depression, der man sich schwer entziehen kann.

Obwohl wir je nach Situationsdynamik und Bezugssystem hie und da zwischen den Positionen wechseln, handeln wir doch überwiegend aus einer Grundhaltung heraus, die unsere weltanschaulichen Überzeugungen, die wir früh gesammelt haben bestätigen. Dennoch gibt es Beziehungsdynamiken, die uns stärker in bestimmte Positionen einladen. So gibt es wohl kaum Menschen, die sich in Konflikten nicht schon in Abwertungsdynamiken wiedergefunden haben.