Passung
Der Gedanke, dass Menschen in ihren Neigungen, Stärken und Fähigkeiten zur Rolle und Funktion, die sie in einem Arbeitsprozess ausfüllen, passen sollten, ist uns heute vertrauter als noch unseren Eltern oder Großeltern. Vor nicht allzu langer Zeit war die Berufswahl noch von Familientraditionen, wenn nicht gar ständischem Denken geprägt.
Heute stehen Organisationen und die in ihnen arbeitenden Menschen unter einem solchen Anforderungsdruck, dass sie, um erfolgreich zu sein und sich im Wettbewerb zu behaupten, Prozesse und Strukturen konsequent auf die Leistung dem Kunden gegenüber ausrichteten müssen. Damit steigt die Notwendigkeit, die Mitarbeiter in ihren Kernkompetenzen und Fähigkeiten optimal an geforderte Kernprozesse und Funktionen zur Erbringung von Kerngeschäft und Kernleistung anzupassen. Dafür eignen sich in der Vergangenheit häufig situativ entstandene Arbeits- und Funktionsteilungen nicht mehr. Vielmehr müssen Funktionen und Rollen so gestaltet werden, dass sie optimal den Kernprozessen und dem Geschäft dienen und gleichzeitig die Kernkompetenzen der diese Funktionen innehabenden Personen darin zum Tragen kommen. Dann kann von optimaler Passung gesprochen werden. Bereits beim Einstellungsverfahren auf Passungsaspekte zu achten, kann die Weichen für einen gelungenen Fit zwischen Person und Rolle stellen. Passung herzustellen ist aber keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess, in dem Führung eine wesentliche Rolle spielt. Das Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der Organisation und dem tatsächlichen Handeln des Funktionsträgers, muss immer wieder neu vermessen und in einem fruchtbaren Dialog zwischen den Verantwortlichen ausbalanciert werden.